Sportkarussell

Aus 'Verein trifft Schule' wurde das 'SPORTKARUSSELL'. Seit dem Schuljahr 2014/2015 hat sich nicht nur der Name des erfolreichen Projekts geändert, sondern auch der Umfang.

Aus bisher 2 beteiligten Schulen sind es nun 4 geworden. Und auch die Anzahl der teinehmenden Vereine ist von 6 auf 12 deutlich gewachsen.

Aktuell testen jeweils 16 Schüler/-innen der Grundschulen Esborn, Grundschöttel Volmarstein und der Bergschule diverse Sportarten aus. Die Vereine TGH Wetter (Leichtathletik), TC Volmarstein (Tennis), SuS Volmarstein (Fußball) und TuS Wengern (Fußball) sind in der ersten sechswöchigen Phase mitbeteiligt. In der 2 Phase ab dem 22.Oktober geht es dann u.a. mit Basketball (TGH Wetter) weiter.

Minimaler Aufwand, maximaler Gewinn. Klingt super, funktioniert auch super: Mit dem Sportkarussell nämlich, das es Grundschulkindern ermöglicht, in kurzer Zeit mehrere verschiedene Sportarten zu testen. Spätere Mitgliedschaft durchaus erwünscht! 

Einsteigen, bitteschön, und gut festhalten, das Karussell startet gleich! 32 Grundschüler aus Wetter drehten im Schuljahr 2013/2014 mehrere Runden und erlebten alle sechs Wochen eine neue spannende Sport-Welt.
Zwei Wetteraner Vereine hatten die Idee, hinzu kam die Sportjugend Ennepe-Ruhr und der Stadtverband für Leibesübungen Wetter (Ruhr) e.V.. Gemeinsam sponnen sie einen Gedanken zu Ende: Wie wäre es denn, wenn sich mehrere Vereine das Engagement im Ganztag teilen? Wäre das dann nicht für alle zu stemmen?
Mehrere AG-Sitzungen, mehrere Gespräche mit der Stadt und interessierten Schulen später stand es: das Konzept für das „Sportkarussell“.
Im Schuljahr 2013/14 boten sechs Sportvereine insgesamt 32 Kindern (in zwei Gruppen à 16) ein abwechslungsreiches Sportangebot. Jeden Mittwoch hatten sie anderthalb Stunden Sport: sechs Nachmittage Tennis, sechsmal Leichtathletik, dann sechsmal Badminton, Zumba, Tischtennis, Judo, Schwimmen, Basketball, Kanu und Fußball. Im Verlauf eines Schuljahres konnten die Dritt- und Viertklässler in alles einmal reinschnuppern. „Immer mit der Gewissheit, dass Ungeliebtes auch wieder endet“, lacht Philipp Topp von der Sportjugend im KreisSportBund Ennepe-Ruhr. 

Experiment auf Zeit
Das ist nämlich nur einer der vielen Vorteile des Karussell-Projektes: Kinder, die sich freiwillig für bestimmte Sportarten nie interessieren würden, nehmen das Experiment auf Zeit ohne große Überredung auf sich. Gerne zitieren die Verantwortlichen das Beispiel von dem Jungen, der sich motzfrei auf das uncoole Zumba eingelassen hatte und hm, naja, am Ende auch ein bisschen Spaß dabei hatte. 

Geteilte Last ist halbe Last. Was das Karussell aber zum Best Practice-Projekt auch für andere Vereine und Schulen werden lässt, ist, dass es sogar vor dem Hintergrund begrenzter Zeit- und Personalressourcen der Vereine umsetzbar ist. Jeder Verein braucht nur sechs Übungseinheiten zu organisieren, konzeptionell und personell. Das ist machbar, hat die Erfahrung gezeigt, für viele Vereine machbarer als über ein Halbjahr hinweg eine regelmäßige Nachmittags-AG anzuleiten. „Einer unserer Übungsleiter hat das über Überstunden gelöst, andere haben jeweils zwei halbe Tage Urlaub genommen, eine Kollegin hat das mit ihrem Stundenplan als Lehrerin vereinbaren können“, berichtet Johanna Jäckel von ihren Erfahrungen. Als Jugendvorstand vertritt sie den Kanu-Club Wetter 1901, einen der teilnehmenden Vereine. Kanu ist ein betreuungsintensiver Sport, drei Übungsleiter begleiteten die Kinder auf dem Wasser, einer an Land. Trotzdem hielt sich der Aufwand in Grenzen, sagt sie, es war ja eine überschaubare Zeit. Da das Projekt jedoch verlängert und erweitert werden soll, steht die Überlegung nach einer Teilnahmebescheinigung für Übungsleiter im Raum, die als Nachweis beim Arbeitgeber gelten kann. Um eine Idee wie das Sportkarussell zu installieren, ist politische Arbeit in der Gemeinde von Nöten. Gut, wenn man gut vernetzt ist – im Fall Wetter hat Helge Heisters, Vorstandsmitglied im Stadtverband für Leibesübungen Wetter (Ruhr) e.V., den Bürgermeister auf kurzem Weg überzeugen können, dass nicht ein solitärer lokaler Verein profitieren würde, sondern die gesamte Vereinslandschaft der Stadt. „Eine Herausforderung war die Frage, wie wir die Kinder in die Sporthallen bekommen“, so Heisters, „aber dieses Problem wurde durch die Stadt gelöst.“  

Unterstützung von allen Seiten
Da die beiden beteiligten Schulleiter das Sportkarussell als Schulveranstaltung deklarierten, waren Transport, Versicherung sowie Hallennutzungsvorrecht Aufgabe der Stadt.
Somit war auch schon ein Teil der anfallenden Kosten gedeckt. Dierestlichen Kosten konnten über die OGS-Träger sowie Sponsoren abgedeckt werden. Blieb die Frage nach den Sportgeräten. Hier genügte eine Anfrage bei den Fachverbänden. „Vom Westdeutschen Tischtennisverband haben wir Schläger bekommen“, berichtet Philipp Topp, überhaupt sei die Zusammenarbeit sehr gut und schnell gewesen.

Download des kompletten Berichts

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